„Ohne“ liegt im Trend - aber nicht überall macht es Sinn

Ob Fleisch, Verpackung oder Konsum. Verzicht liegt im Trend. Da stellt sich schon mal die Frage: Macht es auch Sinn, auf Wärmedämmung zu verzichten?

Um zu verstehen, welche Aufgabe die Wärmedämmung der Gebäudehülle hat und was ein Dämmstoff eigentlich ist, möchten wir zuerst wissen: Was passiert zwischen einem Körper mit hoher Temperatur und einem Körper mit niedrigerer Temperatur? Antwort aus der Bauphysik: Es findet eine Wärmeleitung statt, und zwar immer von warm nach kalt.

Auf ein Gebäude übertragen, bedeutet das: Solange die Innenräume eines Gebäudes eine höhere Temperatur aufweisen als die Außenluft oder das Erdreich, wird Wärme durch die Gebäudehülle von innen nach außen geleitet (transmittiert). Diese Wärmeleitung führt zu einem Transmissionswärmeverlust des Gebäudes. Transmissionswärmeverluste treten insbesondere bei Gebäuden ohne Wärmedämmung auf. Um diese Wärmeleitung zu verringern, ergreifen wir Maßnahmen zur Wärmedämmung. Die Planung und Konstruktion eines Gebäudes muss also die heutigen Anforderungen des baulichen Wärmeschutzes erfüllen und so ausgelegt sein, dass durch die Gebäudehülle - Dach, Wände, Böden und Decken - möglichst wenig Wärme verloren geht.

Baustoffe, die diesen Wärmefluss „eindämmen“, nennt man Wärmedämmstoffe. Ihre Wärmeleitfähigkeit beträgt höchstens 0,10 W/(m·K). Die Wärmeleitfähigkeit für die gängigsten Dämmstoffe ist in der DIN 4108-4 definiert.

Durch die technischen Möglichkeiten Dächer, Decken und Wände auf das statisch erforderliche Maß zu beschränken und natürlich auch durch die steigenden Anforderungen an Wohnkomfort bzw. Feuchteschutz, gewinnt der bauliche Wärmeschutz und somit auch die Wärmedämmung stetig an Bedeutung.

5 Gründe, warum Wärmedämmung wichtig ist

Wohnbehaglichkeit und Wärmeschutz

Wärmedämmung verbessert den Wohnkomfort. Die Dämmung sorgt dafür, dass Wandinnenflächen, Decken, Böden und Dachflächen während der Heizperiode warm bleiben und Wärme nach innen abstrahlen. Mit einer hochwertigen und fachgerecht ausgeführten Wärmedämmung bleibt die Kälte draußen und die Wärme drinnen.

Hygienischer Wärmeschutz

Schimmel gedeiht, wo es feucht ist. So sind nicht gedämmte Wände im Winter innen ziemlich kalt. Wärmebrücken sind ebenfalls ein Problem. Feuchtwarme Raumluft kühlt daran ab, es bildet sich Tauwasser. Ab einer Oberflächenfeuchte von 80 Prozent wächst dort Schimmel. Ist eine Wand auf der Außenseite gedämmt, kühlt sie an der Innenseite weniger aus. Die hochwertige Dämmung ist also der erste Schritt, um das Tauwasser- und Schimmelrisiko zu reduzieren.

Energiesparender Wärmeschutz

Wärmedämmung trägt im Winter und im Sommer zur Reduzierung des Heiz- bzw. Kühlenergieverbrauchs bei.

Ökonomisch motivierter Wärmeschutz

Ältere Häuser, an denen lange nichts gemacht wurde, sind regelrechte Energiefresser. Ein Großteil der Energie für Raumwärme geht über eine unzureichend gedämmte oder undichte Gebäudehülle verloren. Sanierungsratgeber empfehlen als wichtigste Maßnahme zum dauerhaften Sparen, diese "Wärmelecks" zu stopfen. Oft ist es sinnvoll, energetische Modernisierungen schrittweise umzusetzen und mit ohnehin notwenigen Maßnahmen zu koppeln. Ein qualifizierter Gebäudeenergieberater kann die Bauherren beraten und die Planung unterstützen.

Ökologischer Wärmeschutz

Die Verbesserung der Energieeffizienz ist Voraussetzung für Klimaschutz und Ressourcenschonung. Eine wichtige Grundlage für energieeffiziente Häuser ist eine hervorragende Wärmedämmung. Besser heißt aber nicht automatisch dicker. Statt dicker zu dämmen, können wir heute leistungsfähigere Dämmstoffe verwenden.

Wer hilft weiter?

Der IVPU informiert über Hochleistungsdämmstoffe aus Polyurethan-Hartschaum (PU) mit ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Der IVPU Leitgedanke ist: Dämmschichten müssen nicht immer dicker werden, entscheidend ist die Effizienz. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für energieeffiziente Gebäude ist eine leistungsstarke Wärmedämmung. Der Verband setzt sich für Lösungen ein, um Gebäude energieeffizienter, nachhaltiger und werthaltiger zu bauen.

Über andere Dämmstoff-Materialien, deren Eigenschaften und Anwendungsbereiche 
informieren z. B. folgende Verbände:

Deutscher Kork-Verband e. V.

www.kork.de

FNR - Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

www.fnr.de

FVED - Fachverband Einblasdämmung

www.fved.net

FMI - Fachverband Mineralwolleindustrie e. V.

www.fmi-mineralwolle.de

FPX - Fachvereinigung Polystyrol-Extruderschaumstoff

www.fpx-daemmstoffe.de

IVH - Industrieverband Hartschaum e. V.

www.ivh.de

IVPU - Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V.

www.ivpu.de

VHD - Verband Holzfaser Dämmstoffe e. V.

www.holzfaser.org

Beitrag teilen:

Schon gelesen? Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren

Wärmeschutz 4.0

Von der Dämmplatte zum Dämmsystem

Weiterlesen
Energieeffiziente Gebäudehülle

Geringer U-Wert, bessere Dämmung

Weiterlesen
Ist Wärmeschutz wichtig beim nachhaltigen Bauen?

Dämmstoffeigenschaften und Ökobilanz für nachhaltige Gebäude.

Weiterlesen
Kalt- oder Warmdach?

Zwei wichtige Kriterien, wenn das Flachdach saniert werden muss

Weiterlesen
Auf der Suche nach Energieeinspar-Potenzialen

Gute Energieberatung für eine sinnvolle und neutrale Beratung verschiedener Sanierungsmaßnahmen.

Weiterlesen
Jung und Alt unter einem Dach

Wenn mehrere Generationen von der Gebäudesanierung profitieren

Weiterlesen
Steildachsanierung - ja bitte!

Welcher Dachaufbau und welche Dämmvarianten eignen sich?

Weiterlesen
Das „PU Qualitätsversprechen“

Von der Produktentnahme, über die Prüfung und Produktionskontrolle, bis zur Produktzertifizierung.

Weiterlesen