Nicht jeder Raum wird gleich genutzt
Wohnräume werden unterschiedlich beheizt und genutzt. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Idealfall zwischen 40 und 60 Prozent.
Im Winter sinken die Werte in Wohn-, Arbeits- oder Kinderzimmern durch trockene Heizungsluft auf 40 bis 45 Prozent. Kurzes Stoßlüften und Luftbefeuchter, die vor die Heizung gehängt werden, erhöhen die Luftfeuchte und verhindern das Austrocknen der Schleimhäute.
Schlafzimmer sind in der Regel kühl, die Raumluft kann weniger Wasserdampf aufnehmen. Deshalb sollte die Luftfeuchtigkeit abends etwas niedriger liegen, weil während der Nacht über die Atemluft ständig Feuchtigkeit abgegeben wird. Richtiges Heizverhalten und Stoßlüften am Morgen und am Abend tragen dazu bei, den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft im Schlafzimmer zu reduzieren.
In Küche und Bad erhöht sich nach dem Kochen und Duschen automatisch die Luftfeuchtigkeit. Die feuchtwarme Luft sollte sofort durch Stoßlüften ausgetauscht werden.
Wird der Keller als Abstellraum oder Lager genutzt, ist er im Winter kalt. In Häusern, die nach 1970 gebaut wurden, kann man davon ausgehen, dass der Keller auch gedämmt ist. Die Raumfeuchte schwankt zwischen 50 und 60 Prozent. Liegt sie über 65 Prozent, z. B. wenn der Raum im Winter zum Aufhängen und Trocknen der Wäsche benutzt wird, muss ausreichend gelüftet werden.
Ein Hobbykeller mit Arbeitszimmer oder Wohnräumen hat eine Raumluftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Diese Räume werden normal beheizt und während der kalten Jahreszeit stoßgelüftet.
Generell gilt: Schlechter Wärmeschutz der Gebäudehülle bzw. unzureichende oder mangelhafte Dämmung von Dach, Wänden, Decken und Böden, hält die Wärme nicht im Haus. Die raumumschließenden Bauteile kühlen im Winter an der Oberfläche stark aus und strahlen die Kälte in den Innenraum ab. Feuchtigkeit schlägt sich im kühlen Raum eher an kalten Oberflächen, vor allen an den Außenwänden nieder und bleibt im Raum. Feuchte Stellen oder Stockflecken und Schimmel sind die Folge. Mit einer leistungsfähigen Dämmung werden Wärmeverluste minimiert, Wärmebrücken wirkungsvoll vermieden und im Winter kostbare Heizenergie eingespart – und wir können uns voll und ganz aufs richtige Lüften konzentrieren.
Checkliste zum Thema „Lüften im Winter“
- Kein Dauerlüften mit gekippten Fenstern, Terrassen- und Balkontüren in der kalten Jahreszeit: die Luftwechselrate ist zu hoch, der Raum kühlt aus, kostbare Heizenergie geht verloren.
- Für einen kompletten Luftaustausch sind 5 bis 10 Minuten Stoßlüften bei abgestellter Heizung meist schon ausreichend.
- Lüften muss durch sinnvolles, angepasstes Heizen ergänzt werden.
- Entsteht zusätzliche Feuchte - z. B. durch Kochen oder Duschen - sollte sofort gelüftet werden.
- Die Türen zwischen Räumen mit unterschiedlichen Wärmeniveaus geschlossen halten.
- Neubauten müssen konsequent beheizt und regelmäßig gelüftet werden.
Weitere Infos:
Luftfeuchtigkeit-Raumklima.de: Richtig lüften im Winter
VPB Verband Privater Bauherren e. V.: Lüften - aber richtig!
Baunetz Wissen: Ziele der Raumlüftung
UBA Umweltbundesamt: Ratgeber „Schimmel im Haus - Ursachen, Wirkung, Abhilfe“