Damit die Dachgeschosswohnung nicht zur Sauna wird


So hilft eine effiziente Dachdämmung im Sommer

Das Thema "Hitze unterm Dach" ist jedes Jahr aktuell, da sich insbesondere Dachräume an heißen Sommertagen auf über 80 Grad aufheizen können und die Wohnung dann zur Sauna mutiert. Die Kühlung über mobile Klimageräte ist energieintensiv, was dem Sinn der Energieeinsparung zuwiderläuft. Ein optimaler Hitzeschutz sollte deshalb bei einer Dachsanierung gleich mitberücksichtigt werden. Oft wird in diesem Zusammenhang über die Wärmespeicherung von Dämmstoffen und ihre Auswirkung auf die Dachraumtemperatur diskutiert. Im folgenden Beitrag erklären wir, welche Aufgabe eine effiziente Dachdämmung im Sommer hat.

 

Ob man sich in seiner Dachwohnung im Sommer wohlfühlt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Raumtemperatur hängt z. B. von der direkten Sonneneinstrahlung, der Ausrichtung und Größe der Dachfenster, der Nachtlüftung und dem Wärmeschutz eines Daches ab. Experten sprechen hier vom „thermischen Verhalten des Raumes“, für die Bewohner ist es einfach das Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden.

Was hilft: Wärme speichern oder Wärme dämmen?

Um das Thema zu verstehen, lohnt sich ein Ausflug in die Bauphysik. Luft- und Bauteiltemperaturen schwanken im Lauf eines Sommertages erheblich. Dadurch ändern sich immer wieder Richtung und Intensität des Wärmeflusses. Massive Bauteile nehmen im Sommer mittags die Wärme auf und geben sie nachts wieder ab. Sie reagieren im Allgemeinen träge auf äußere Temperaturschwankungen und „puffern“ die Temperaturspitzen. Besonders effektiv sind massive Innenwände, die nicht gedämmt sind oder Fußböden mit Steinplatten oder Fliesenbelag. Nachts und in den frühen Morgenstunden entlädt sich dieser Puffer und das Bauteil gibt die tagsüber aufgenommene Wärme verzögert wieder ab. Durch Lüften während der Nacht kann die Wärme abgeführt werden.

Anders reagieren Bauteile in Leichtbauweise. Hier spielen die Lage und die Wirksamkeit von Speichermassen eine Rolle. In einer wärmegedämmten Holzdach-Konstruktion wirken nur die raumseitigen Schichten unterhalb der Wärmedämmung als Wärmepuffer, also meist nur dünne Gipskartonplatten oder ähnliche Verkleidungen, die in direktem Kontakt mit dem Innenraum stehen, höhere Wärmespeicherkapazität besitzen und die Wärme gut leiten. Allein die Masse der Innenverkleidung reicht jedoch für einen sommerlichen Überhitzungsschutz nicht aus.

Und die Wärmedämmung? Wärmedämmstoffe sind aufgrund ihrer niedrigen (!) Wärmeleitfähigkeit und geringen Masse - im Vergleich zu massiven Bauteilen - per se keine guten Wärmespeicher. Sie sollen ja schließlich dämmen und nicht die Wärme speichern. Ihre Aufgabe ist es, den Wärmefluss von der warmen zur kalten Seite zu begrenzen, d. h. im Sommer, die Wärme von außen nach innen einzudämmen. Für das Dach ist der Wärmedurchgangskoeffizient, also der U-Wert entscheidend. Je besser die Dämmung, je niedriger der U-Wert, desto weniger Wärme dringt während der heißen Mittagsstunden in den Dachraum ein. Hinzu kommt: Außenliegende Sonnenschutzvorrichtungen verhindern direkte Sonneneinstrahlung. Bei einer energetischen Dachsanierung zählen also hochwirksamer Wärmeschutz und ein außenliegender Sonnenschutz an den Fenstern.

Mehr Informationen:

- Baunetz Wissen: Sommerlicher Wärmeschutz

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